Pressemitteilung zur Mitgliederversammlung am 6. Oktober 2021

Vielfalt wertschätzen, Diskriminierung bekämpfen

Jahresbericht und Vorstandswahlen beim Antidiskriminierungsverein Mittelhessen

„Endlich mal wieder in Präsenz“, freute sich Claus Schäfer, Vorsitzender des Antidiskriminierungsvereins Mittelhessen bei der Begrüßung der Vereinsmitglieder zur Jahreshauptversammlung. Lange hatten die Mitglieder sich nicht mehr so getroffen – umso größer war die Freude, sich im schönen Ambiente des Güterbahnhofs in Fronhausen (Lahn) mal wieder analog austauschen zu können.

Die Pandemielage verlangt allen viel Geduld ab, doch der junge Verein kann durchaus auf ein erfolgreiches Jahr zurückblicken: „Wir sind unserem wichtigen Ziel, der Einrichtung einer mobilen und regionalen Beratungsstelle für Betroffene von Diskriminierung, deutlich näher gekommen. Wir haben in Kooperation mit Mitgliedskommunen in den vergangenen Monaten den Antrag auf Förderung durch Mittel der Interkommunalen Zusammenarbeit gestellt, vom Land Hessen eine Bewilligung erhalten, die Stelle ausgeschrieben und sind aktuell mitten im Auswahlverfahren,“ beschrieb Schäfer die Neuigkeiten im Rahmen des Vorstandsberichts. Markéta Roska, Schriftführerin des Vereins, berichtete, dass der Verein enge Kontakte zum Antidiskriminierungsverband Deutschland geknüpft habe und dass man für den/die kommende neue/n Kollege/in bereits einen Platz in der Ausbildungsreihe zum/zur Antidiskriminierungsberater/in reserviert habe. Dr. Antje van Elsbergen, stellvertretende Vorsitzende des Vereins, berichtete von verschiedenen Planungen im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit: „Wir wollen das Thema Diskriminierung in die breite Öffentlichkeit tragen, mittels Veranstaltungen, Podcasts, Social Media und vielen weiteren kreativen Formaten.“

Im Rahmen der Aussprache betonten die Mitglieder die Wichtigkeit der Arbeit, gaben aber auch Anregungen und Tipps für die weitere Arbeit. Marian Zachow, Erster Kreisbeigeordneter des Landkreises Marburg-Biedenkopf hob hervor: „Ich freue mich, dass wir in regionaler und interkommunaler Zusammenarbeit ein niedrigschwelliges und wohnortnahes Beratungsangebot für dieses wichtige Thema schaffen können“. Gießens Landrätin Anita Schneider ergänzte zum Thema Schwerpunkte des Vereins: „Unser Ziel ist es darüber hinaus, das Bewusstsein über Benachteiligungsformen zu erhöhen und das Wissen über wirksame Gegenstrategien zu stärken“. Hier knüpfte Stadträtin Astrid Eibelshäuser (Stadt Gießen) an: „Die Anerkennung und Wertschätzung von Vielfalt, Teilhabe und Gleichbehandlung sind zentrale demokratische Werte und grundlegend für den Zusammenhalt einer pluralen Gesellschaft“. Für die Universitätsstadt Marburg steht Vernetzung im Fokus: Von und mit Organisationen, die sich für diejenigen einsetzen, die von Diskriminierung betroffen sind, und den Betroffenen selbst. Dafür macht sich auch der Oberbürgermeister, Dr. Thomas Spies, stark, der an diesem Abend von Clara Easthill vertreten wurde.

Naxina Wienstroer vom Verein fib e.V. in Marburg mahnte an, sich weiter mit dem Thema barrierefreies Bauen zu beschäftigen und zu prüfen, ob die Beratung auch zu nicht mobilen Menschen auf „Hausbesuch“ kommen könne. Christa Winter von der Initiative afghanisches Hilfswerk e.V. in Marburg schlug vor, sich darüber zu informieren, wie Arbeitgeber in der Region die Verpflichtung zur Einrichtung von internen Beratungsstellen für Mitarbeitende umsetzen.

Nach dem Kassenbericht durch Schatzmeister Thomas Börner und der anschließend einstimmig erfolgten Entlastung des Vorstands standen die Neuwahlen an. Gewählt wurden Claus Schäfer (Vorsitzender), Dr. Antje van Elsbergen und Martin Klatt (stellvertretende Vorsitzende), Markéta Roska (Schriftführung), Thomas Börner (Schatzmeister) sowie Dr. Christine Amend-Wegmann, Goharik Gareyan-Petrosyan, Dr. Mustapha Ouertani und Simone van Slobbe als Beisitzende.

Hintergrund

Der Verein „Antidiskriminierung Mittelhessen e.V.“ wurde im Jahr 2019 in Gießen gegründet. Aktuell hat der Verein 37 Mitglieder, darunter sind sowohl Privatpersonen als auch Organisationen, die mit und für verschiedene Gruppen von Menschen arbeiten, die von Diskriminierung betroffen sind – z.B. Menschen mit Behinderungen, LGBTIQ oder Migranten. Die vier mittelhessischen Gebietskörperschaften Universitätsstadt Gießen, Universitätsstadt Marburg, Landkreis Gießen und Landkreis Marburg-Biedenkopf fördern die Vereinsarbeit mit Zuwendungen und sind satzungsgemäß Beisitzende im Vorstand. Ziel der Arbeit ist es, Betroffene von Diskriminierung zu unterstützen und zu begleiten, ein regionales Netzwerk zu dem Thema zu etablieren und präventive Maßnahmen wie Bildungs-, Öffentlichkeits- und Sensibilisierungsmaßnahmen zu planen und durchzuführen. Weitere Informationen finden sich unter www.antidiskriminierung-mittelhessen.de.